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Jeder Besucher des Cafés Talmon-Gros in der Eberhardstrasse in Stuttgart kannte den netten Herrn, der jeden Tag korrekt gekleidet, durch die Tischreihen ging und seine Gäste - er betrachtete sie wirklich als seine Gäste - freundlich und mit Handschlag begrüßte.
Es war Heinrich Talmon-Gros, der aus einer alten Waldenser Familie in Neuhengstett, Kreis Calw stammte, in Stuttgart das Bäckerhandwerk erlernte und sich dort bereits im Jahre 1903 mit einer Bäckerei und Gastwirtschaft Ecke Sonnenberg- und Doblerstrasse selbständig gemacht hatte.

Emilie und Heinrich Talmon-Gros
Emilie und Heinrich Talmon-Gros 1952


Als nach der Jahrhundertwende die Stuttgarter Altstadtsanierung durchgeführt wurde, übernahmen Emilie und Heinrich Talmon-Gros im Jahre 1907 in dem damals neu erstellten Gebäude, Eberhardstrasse Nr. 18, eine Bäckerei, der 1919 ein Café angegliedert wurde. Dank der Tüchtigkeit der Eheleute Talmon-Gros erfreute sich das Café alsbald großer Beliebtheit. Nach der Erweiterung des Cafés erwarb Herr Talmon-Gros im Jahre 1925 neben der Hausnummer 18 auch das Nachbargebäude Eberhardstrasse Nr. 16 als Eigentümer.

Ansicht Ladenfront 1938 Ansicht Eberhardstrasse 16-18
Cafeansicht mit Ladenfront 1938

Eberhardstrasse Nr. 16-18 1952

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus schwer beschädigt, aber 1948 gelang es Heinrich Talmon-Gros gemeinsam mit seinem Sohn Lothar das in Stuttgart äußerst beliebte Konditorei-Cafe wiederaufzubauen. Zu diesem besonderen Ruf trug auch die angenehm-familiäre Art bei, mit der man dort jederzeit aufgenommen wurde. Bald zählte das Cafe Talmon-Gros wieder zu den ersten Kaffeehäusern in Stuttgart und war für die vielen kulinarischen Kuchen-, Gebäck und Tortenspezialitäten weit über die örtlichen Stadtgrenzen bekannt. Als beliebter Treff- und Ruheplatz mußte das Cafe schließlich dem Neubau des Kaufhauses Horten weichen.


Innenansichten des

Cafe Talmon-Gros

Logo Cafe Talmon-Gros
Raum I II III und IV (Teilansichten)
Raum 1 Raum 2
Raum 3 Raum 4
Mitarbeiter Cafe Talmon-Gros
Firma Talmon-Gros 1952

Quellen:
Stuttgarter Zeitung Nr. 219 vom 23.09.1959
Stuttgarter Nachrichten Nr. 221 vom 24.09.1959
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